Wernigerode Brocken – der höchste Berg im Harz

Der Brocken ist mit seinen 1142 Metern ü. NN die höchste Erhebung im Nordharz. Bei Jung und Alt erfreut sich der Brocken im Harz als ein beliebtes Ausflugsziel zu jeder Jahreszeit.

Der Harzer Brocken – beliebtes Ausflugsziel Sachsen-Anhalts

Der Brocken im Harz zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen Sachsen-Anhalts. Die gegenwärtige Wetterwarte hat bereits 1939 ihren Betrieb aufgenommen. Auf dem Brocken herrschen extremste Wetterbedingungen. Das Klima des Brockens im Harz kann mit dem von Island verglichen werden. Hier fallen die meisten Niederschläge im gesamten nördlichen mitteleuropäischen Raum. Der Gipfel vom Brocken befindet sich oberhalb der Baumwuchsgrenze.

In Zeiten der Hexenverfolgungen sind Angeklagte in Hexenprozessen der Teilnahme an geheimen Hexenversammlungen – zum Beispiel während der Walpurgisnacht – bezichtigt worden. Ein derartiger Treffpunkt wurde 1540 als Hexentanzplatz bezeichnet. Noch heute ist der Hexentanzplatz auf dem Brocken ein beliebtes Ausflugsziel.

Einblicke in die Historie des Brockens

Zum ersten Mal ist der Brocken im Harz 1572 bestiegen worden. Das so genannte Wolkenhäuschen ließ Graf Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode 1736 auf dem Brocken errichten. Ferner gesellte sich ein Unterkunftshaus für die Brockenreisenden auf der Heinrichshöhe dazu.

Im Jahre 1800 kam es zum Bau des ersten Gasthauses auf dem Harzer Brocken, direkt auf der Brockenkuppe. Dieses fiel im Juli 1859 einem Brand zum Opfer. Vier Jahre darauf fand die Einweihung des neuen Brockenhotels statt.

Zu den weiteren beliebten Ausflugszielen auf dem Brocken zählt der 1890 gegründete Brockengarten. Hier können Gäste des Harzer Brockens nicht nur die Flora des Brockens bestaunen. Auch Pflanzen aus anderen Ländern und Regionen Deutschlands haben im Brockengarten eine neue Heimat gefunden. Am bekanntesten ist die Brockenanemone, auch Kleine Alpen-Kuhschelle genannt. Rundherum um den Gipfel finden sich auf den Flächen des Hochmoores Zwergbirke, Wollgras und Sonnentau.

Zwischen 1945 und April 1947 besetzten amerikanische Truppen den Brocken. Auf Grund eines Gebietsaustauschs übernahmen sowjetische Truppen das Areal, womit der Brocken zur sowjetischen Besatzungszone wurde.

Der Brocken wurde ab August 1961 zum militärischen Sperrgebiet. Für die Bevölkerung war der Berg somit nicht mehr zugänglich. Verwendung fand der Brocken für Spionage- und Überwachungszwecke. Dafür dienten zwei große Abhöranlagen, wovon eine der Staatssicherheit der DDR und eine dem sowjetischen Militärgeheimdienst gehörte.

Anlässlich der Wiedervereinigung kam es 1990 zum Abbau der militärischen wie Grenzsicherungsanlagen. Es erfolgte eine Renaturierung der Kuppe des Harzer Brockens.

Die Brockenbahn – im Frühjahr 1899 eröffnet

Mit dem Brockenbahnhof ist der Harz im Besitz eines mit am höchsten gelegenen Bahnhofs innerhalb Deutschlands. Eine erste Fernsehübertragung ist 1935 über einen Brockensender gelungen. Der erste Fernsehturm der Erde entstand ein Jahr darauf auf dem Brocken im Harz.

Seit Juli 1992 fährt die Brockenbahn wieder auf den Brocken. Dabei bewältigt die Dampflokomotive mit ihren 700 PS ohne weitere Hilfsmittel ein enormes Pensum. Der Brockenbahnhof liegt auf einer Höhe von 1125 Metern. Insbesondere Eisenbahnfans reisen jedes Jahr allein wegen der Brockenbahn zum Harzer Brocken.

Das steilste Streckenstück bewältigt die Brockenbahn dabei ab dem Bahnhof Drei-Annen-Hohne in rund 50 Minuten. Während dieser Fahrt können Harzreisende ein fantastisches Panorama im Nationalpark Hochharz genießen. Insbesondere im Winter lohnt sich eine Fahrt mit der Brockenbahn. Tief verschneite Tannenwälder, klare Bergluft und von Schnee verwehte Hochflächen erwarten den Gast.

Die Brockenbahn ist Bestandteil der Harzer Schmalspurbahnen GmbH, deren Sitz sich in Wernigerode befindet. Zu ihr gehören ferner die Selketalbahn und die Harzquerbahn.

Brockenmuseum auf dem Brocken

Schon früher gab es auf dem Brocken im Harz ein Brockenhaus. Dieses fand seit 1800 Verwendung als Herberge und Gastwirtschaft. Leider wurde das Brockenhaus 1859 durch ein Feuer zerstört. Das heutige Brockenmuseum in seiner beeindruckenden Form eines holzverkleideten Quaders mit seiner halbrunden Kunststoffkugel nimmt entscheidend Einfluss auf die Bergsilhouette.

Im Inneren des Brockenmuseums finden Besucher zahlreiche offene Ausstellungsräume vor. Das gläserne Foyer erlaubt herrliche Ausblicke in die Landschaft des Harzes. Die kubische Form spiegelt die Standfestigkeit gegen Eis und Sturm wider.

Kremserfahrten auf dem Brocken

Ausgehend von Schierke können Kremserfahrten zum Brocken im Harz gebucht werden. Ein besonderes Vergnügen für Groß und Klein mit einer Dauer von rund zwei Stunden. Gezogen wird der Planwagen von zwei Pferden, direkt auf den Brocken hinauf. Dabei geht es entlang schattiger Waldwege, unmittelbar an des Brockens Hängen. Bereits von weitem ist der Brockenfelsen sichtbar. Eine frühe Reservierung des Kremsers ist empfehlenswert.

Brockenhexe als Souvenir auf dem Brocken

Zahlreiche Mythen, Märchen und Sagen gibt es um den Brocken. Am bekanntesten bei den Kindern ist die Bezeichnung Blocks-Berg von den lustigen Geschichten der kleinen Hexe Bibi Blocksberg.

Seit vielen Jahrhunderten gibt es gruselige Geschichten vom Brocken. Mehr aus Unwissenheit wurde dem Harzer Brocken ein Treiben von Hexen, Kobolden, Teufeln und mancherlei Fabelgestalten angedichtet. Selbst Goethe kam nicht umhin. Mit „Faust“ und den Hexentanzplatz bei Thale überfliegenden Hexen schuf er nicht nur ein bemerkenswertes literarisches Werk, sondern unbewusst auch die Brockenhexe. Diese ist heute die Symbolfigur des Harzes. Die beliebte Brockenhexe kann jeder Besucher des Harzer Brockens in nahezu jedem Geschäft als Souvenir kaufen.

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