Halberstadt Gleimhaus – Gleims Freundschaftstempel und Büchersammlung

Das Gleimhaus in Halberstadt ist eines der ältesten deutschen Literaturmuseen und beherbergt den sehenswerten Nachlass von Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Er war ein renommierter Dichter und Sammler. Das Museum befindet sich in dem ehemaligen Wohnhaus des Dichters, dass 1862 eingerichtet wurde und zählt zu den ältesten Literaturmuseen in Deutschland.. Es handelt sich um ein kleines Fachwerkhaus, dass sich hinter sich in einem Fachwerkhaus hinter dem Chor des Halberstädter Doms – St. Stephanus und St. Sixtus befindet. Die Sammlung des Museums besteht aus drei Gruppen an Sehenswürdigkeiten den sogenannten drei „B“ s: Bild, Buch und Brief. Da Johann Wilhelm Ludwig Gleim viele intensive Freundschaften, zu vielen unterschiedlichen Künstlern, unterhielt, gelang es ihm eine einmalige Sammlung zusammen zu tragen.

1. Die größte sehenswerte Portraitsammlung trug Gleim schon zu Lebzeiten zusammen. Er ließ erst seine Kollegen und Freunde porträtieren, um sie allzeit zu vergegenwärtigen. Im Laufe der Jahre erweiterte er den Kreis der Dargestellten immer weiter, so dass er eine Sammlung von 150 Portraits schuf.
2. Das immense Briefarchiv der Sehenswürdigkeit zeugt ebenfalls von Gleims Freundschaftskultur. Die Korrespondenz mit Schriftstellern, wie Lessing, Klopstock und unzähligen anderen Künstlern, handelt meist von dem Zusammenhang von Bild, Buch und Brief. Diese unverfälschte, zeitgemäße Darstellung dieses Zusammenhangs, ist einmalig.
3. Gleim besaß eine der größten bürgerlichen Privatbibliotheken des 18 Jahrhunderts. Zum größten Teil ist diese Sammlung noch erhalten und umfasst ca. 1200 Bände. Hauptsächlich liegt der thematische Schwerpunkt der Sammlung auf der europäischen Literatur des 18. Jahrhunderts und umfasst zahlreiche Themen.

Das Gleimhaus – die Geschichte eines einzigartigen Museums

Das Museumsgebäude ist das ehemalige Wohnhaus des Dichters und Sammlers Johann Wilhelm Ludwig Gleim. 1861 erwarb die Gleim’sche Familienstiftung das Gebäude und stellte dort die Sammlungen und Werke des Dichters unter dem Namen „Gleimhaus“ der Öffentlichkeit sowie der Forschung zur Verfügung. Im Laufe der Zeit erweiterte das Museum seine Bestände. So wurde die Ausstellung beispielsweise um einen Teil der Grafik-, Bücher- und Schriftensammlung des Oberdompredigers Christian Friedrich Bernhard Augustin und weiteren Sammlungen erweitert. Heute werden im Gleimhaus fast 12.000 Druckgrafiken und Handzeichnungen aus dem 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart ausgestellt.

Im Jahr 1898 wurde das Gleimhaus an die Stadt Halberstadt verkauft. Die Stadt betrieb das Museum bis 1994 und erweiterte ständig die Sammlungen. Auch eine wissenschaftliche Bibliothek wurde eingerichtet. Während des Zweiten Weltkrieges erlitt das Gleimhaus durch einen Bombenangriff Schäden und ein Teil der Sammlungen gelangten als Kriegsbeute in die Hände der Alliierten. Bereits im August 1946 wurde das Museum wiedereröffnet.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Trägerschaft des Gleimhauses 1995 an den Förderkreis Gleimhaus e.V. übertragen. 1994 wurde dann das Gleimhaus durch den ersten Museumsneubau in den neuen Bundesländern erweitert. Dabei erhielt das Museum folgende Räumlichkeiten:

• Magazinräume,
• einen Lesesaal,
• Veranstaltungs- und Tagungsräume
• sowie eine Papierrestaurierungswerkstatt.

Mit der Erweiterung des Museums waren nun auch regelmäßige Sonderausstellungen möglich. Die Ausstellung „ Das Jahrhundert der Freundschaft. Johann Wilhelm Ludwig Gleim und seine Zeitgenossen“ stellte die bislang größte Exposition dar.

Seit 1999 finden in den Räumlichkeiten des Gleimhauses regelmäßig wissenschaftliche Tagungen mit namhaften Teilnehmern aus Universitäten und Museen statt.

Der Gleim-Literaturpreis

Im Jahr 1995 wurde erstmalig der Gleim-Literaturpreis vom Förderkreis Gleimhaus in Verbindung mit der Stadt Halberstadt vergeben. Der Preis wird laut Satzung für „deutschsprachige Forschungsarbeiten, die einen bedeutenden Beitrag zur Erschließung der Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts leisten“ in Andenken an den Halberstädter Dichter, Förderer und Sammler Johann Wilhelm Ludwig Gleim verliehen. Das alle zwei Jahre stattfindende Ereignis würdigt den Gewinner mit einer Auszeichnung und ist mit 5.000 Euro dotiert. Finanziert wird die Auszeichnung durch eine private Spende. Die Stadt Halberstadt, der Verlag C. H. Beck und die Kreissparkasse Halberstadt sind Befürworter des Preises.

Ein Museumsbesuch im Gleimhaus in Halberstadt

Besucher des Museums haben die Möglichkeit die breitgefächerten Sammlungen des Johann Wilhelm Ludwig Gleim zu bestaunen. Hierbei handelt es sich unter anderem um Gemälde, Grafiken, Münzen und Büsten.

Einer der eindrucksvollsten Bestände im Gleimhaus stellt der sogenannte Freundschaftstempel mit einer großzügigen Sammlung an Porträts seiner Freunde bereit. Ebenso eindrucksvoll ist das umfassende Handschriftenarchiv oder auch die opulente Bibliothek. Indes große Teile der Sammlungen Gleims in diversen Auktionen im 19. Jahrhundert versteigert wurden, blieb dieser für Gleim doch sehr wichtige Bestand bestehen.

Die Sammlungen stellen den umfassendsten erhaltenen Dichternachlass des 18. Jahrhunderts dar, präsentiert am historischen Ursprung in der originalen Sammlungskonzeption. Ergänzt werden heute Gleims Sammlungen durch weitere Stücke, die für die Anschauung und wissenschaftlichen Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

Öffnungszeiten Gleimhaus

Am 24. und 25. Dezember sowie 31. Dezember und 1. Januar ist das Gleimhaus geschlossen.

Gleimhaus Kontakt und Anschrift

Das Gleimhaus – Museum der deutschen Aufklärung
Domplatz 31
38820 Halberstadt
Tel.: 03941 68710
E-Mail: gleimhaus@halberstadt.de
Web: www.gleimhaus.de

Tourist Information Halberstadt
Holzmarkt 1
38820 Halberstadt
Tel.: 03941 551815
E-Mail: halberstadt-info@halberstadt.de
Web: www.halberstadt-tourismus.de