Auf dem ehemaligen Viehmarkt in Zerbst wurde am 04. Juni 1683 der Grundstein für die St.-Trinitatis-Kirche gelegt. Fürst Carl Wilhelm von Anhalt-Zerbst ließ das Kirchengebäude für die lutherische Gemeinde im 17. Jahrhundert errichten. Der Zentralbau ist auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes errichtet und mit markanten Zeichen, wie einem hohem Zeltdach oder einem außergewöhnlichem Turmknauf ausgestattet. Zum Geburtstag des Fürsten am 16. Oktober 1696 wurde die Kirche in einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht und zeitgleich der Heiligen Dreifaltigkeit (Trinitatis) gewidmet. Der niederländische Architekt Cornelis Ryckwært, der auch Schlossbauten in Oranienburg und Zerbst entworfen hat, starb noch vor der Weihung des Gebäudes. Sein direkter nachfolgender Bauleiter war der Italiener Giovanni Simonetti. Als Vorbild, für den durch die antikisierende Fassaden eher an ein Konzerthaus erinnernden Sakralbau, diente die Kirche Oosterkerk in Amsterdam.

Im zweiten Weltkrieg am 16. April 1945 brannte die St.-Trinitatis-Kirche vollständig aus. Neben 126 Kunstwerken gingen dabei auch das Gewölbe und der Hochaltar unwiederbringlich verloren. Später, in den 50er Jahren, begann der Wiederaufbau und damit auch die Beseitigung der größten Kriegsschäden am Hochaltar und einer Orgelempore. Eine vollständige Sanierung der St. Trinitatis wurde im Jahr 1991 durchgeführt, dabei wurden das Dach, die Bleiglasfenster und die Fassade erneuert. Nach einem Umbau 2003 wird das Gebäude bis Heute als Gemeindezentrum genutzt.

Die hervorzuhebende und sehenswerten Merkmale der Innenausstattung, die von Gabriel Simonetti gestaltet wurden, sind der spät wieder hergerichtete Hochaltar, die Kanzel aus dem 17. Jahrhundert und ein romanischer Taufstein sowie Epitaphien und Bilder.

St.-Nicolai-Kirche

Die mittelalterliche Kirche St. Nicolai ist das größte Kirchengebäude in ganz Anhalt und ist ein bedeutendes Zeugnis der Religionsgeschichte seit der Reformation. Im 12. Jahrhundert wurde die Kirche als romanische Basilika erbaut. Diese bestand aus Granitquadern und gehörte somit zu den ersten sakralen Steinbauten östlich der Elbe, was demnach auch großen Einfluss auf die Stadtentwicklung Zerbsts hatte. Lediglich der Südturm ist von der ursprünglichen Basilika erhalten, da ca. 1430 der Neubau der gotischen Hallenkirche, als Symbol für Reichtum und Selbstbewusstsein, begann. Genau wie die St.-Trinitatis-Kirche fiel die St. Nicolai-Kirche dem zweiten Weltkrieg zum Opfer. Der vollständige Abbruch des übrigen Gebäudes, konnte durch Privatleute, Denkmalschützern und Geistliche verhindert werden.

Heute dient die Ruine, neben der einzigartigen Wirkung auf das Stadtbild, als Veranstaltungsort für Konzerte oder den Zerbster Weihnachtsmarkt sowie als Aussichtsplattform. Desweiteren befindet sich auf dem intakten Nordturm die „Gloriosa“, die größte Glocke Anhalts mit einem Gewicht von 5,2 Tonnen und einem Durchmesser von 1950 mm.

Sehenswürdigkeiten

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