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Kaiserin Theophanu – Schwiegertochter Otto des Großen

Theophanu (lateinisch, griechisch Theophano oder Theophania; * ca. 960 bzw. 955 im Oströmischen Reich; † 15.06.991 in Nimwegen) war die Nichte des oströmischen Kaisers Johannes I. Tzimiskes – als Frau Kaiser Ottos II. war sie eine der einflussreichsten Herrscherinnen des Mittelalters (elf Jahre Mitkaiserin, sieben Jahre Kaiserin des römisch-deutschen Reiches); sie steht in der Herrscherfolge des Kaiserreiches zwischen ihrem Ehemann Otto II. und ihrem Sohn Otto III. Ihr Name entstammt dem byzantinischen Griechisch: Theophaneia/Theophanie bedeutet Gotteserscheinung.

Theophanu war die Tochter des Feldherrn Konstantin Skleros (* um 920; † nach 989) und Sophia Phokas, der Tochter des Generals und Leiters des Palastes (curopalates) Leo Phokas, Bruder Kaiser Nikephoros II.; allerdings, ebenso wie Geburtsort und -tag – für damalige Gepflogenheiten unüblich – nirgends schriftlich erwähnt!

Es war bereits der dritte Versuch Ottos des Großen, für seinen Sohn eine byzantinische Prinzessin als Braut zu erwirken; die Gesandtschaft brachte aber statt der gewünschten Anna (* 963, Tochter Kaiser Romanos II.) die Nichte sowohl des abgesetzten Kaisers Nikephoros als auch des amtierenden Kaisers Johannes I. Tzimiskes mit nach Rom. Otto blieb aus politischen Gründen keine andere Wahl als diese Braut trotz Widerstandes aus eigenen Reihen zu akzeptieren.

Theophanu und Otto II. wurden am 14.04.972 in Rom vermählt; lt. Heiratsurkunde wurde Theophanu dabei gleichzeitig zur Kaiserin gekrönt. Dieser Ehe entstammten fünf Kinder: Sophia, später Äbtissin von Gandersheim und Essen (* Sommer/Herbst 975?; † 30.01.1039); Adelheid, später Äbtissin von Quedlinburg (* 977; † 14.01.1044); Mathilde, spätere Ehefrau von Pfalzgraf Ezzo (* Sommer 979; † 04.11.1025); Otto III., später Kaiser (* Juni/Juli 980; † 23./24.01.1002); vermutlich eine Zwillingsschwester Ottos III. (evtl. Totgeburt oder kurz nach Geburt verstorben).

In ca. 25% aller Urkunden Ottos II. wird Theophanu erwähnt, woraus ihr großer Einfluss in Regierungsangelegenheiten hervor geht. Nach dem plötzlichen Tod Ottos II. am 07.12.983 übernahm sie vorerst, ab Mai 985 endgültig, die Herrschaft im ostfränkisch-deutschen Reich, wobei es ihr gelang, ihrem Sohn Otto III. die Thronfolge zu sichern. Gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter Adelheid verfestigte sie die Reichsherrschaft speziell in Italien und Lothringen sowie auch an der slawischen Ostgrenze.

In Ausübung ihrer eigenen Regentschaft ließ Theophanu offizielle Urkunden mit ihrem Namen ausstellen: z.B. die Ravennater Urkunde vom 01.04.990, die sie traditionell-byzantinisch als Kaiser (nicht als Kaiserin!) Theophanius gratia divina imperator augustus („Theophanius, durch göttliche Gnade erhabener Kaiser“) signierte – für die damalige Zeit mehr als emanzipiert!

Am 15.06.991 starb Kaiserin Theophanu nach kurzer Krankheit in Nimwegen; sie wurde ihrem Wunsch entsprechend auf ihrem Witwensitz in der Kölner Abteikirche St. Pantaleon beigesetzt. Die Amtsgeschäfte führte Kaiserin Adelheid (ihre Schwiegermutter) stellvertretend für den erst elfjährigen Otto III. bis Ende 994 fort.

Nicht nur politisch übte Theophanu großen Einfluss aus; auch durch Künstler, Architekten und Kunsthandwerker aus ihrem Gefolge wurden byzantinische Elemente in allen kulturellen Bereichen übernommen; so u.a. auch bis heute der Nikolaus-Brauch!

Am Todestag Theophanus finden seit 1989 jährlich an ihrem Sarkophag Eucharistiefeiern für die Einheit der Christen der Ost- und Westkirche statt, deren kirchliche Einheit 1054 verloren ging. In diesem Zusammenhang gibt es im Umkreis von St. Pantaleon in Köln seit einiger Zeit Bestrebungen zur Heiligsprechung Theophanus.

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