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Sachsen-Anhalt

Katharina von Bora

Katharina von Bora (* 29.01.1499, vermutlich in Lippendorf; † 20.12.1552, Torgau), genannt „die Lutherin‟, war die Ehefrau des deutschen Reformators Martin Luther.

Katharina, Tochter des verarmten Adligen Hans von Bora sowie Katharina geborene von Haubitz oder Haugwitz, wurde am 29.01.1499 vermutlich im Gut Lippendorf südlich von Leipzig geboren. Katharina hatte mindestens drei Brüder und wohl eine Schwester. Noch bevor Katharina ihr sechstes Lebensjahr vollendete, verstarb ihre Mutter. Vermutlich in diesem Zusammenhang besucht sie ab 1504 die Klosterschule der Benediktinerinnen in Brehna bei Halle/Saale – ein Privileg für Mädchen im 16. Jahrhundert!

Auf Betreiben ihres Vaters trat sie 1508/09 in das Kloster Marienthron in Nimbschen bei Grimma ein. Katharina lernte hier die ökonomischen Abläufe in einem auf Selbstversorgung ausgerichteten Klosterbetrieb, aber auch die vielfältige Religiosität des einfachen Volkes kennen. Im Jahr 1514 begann ihr Noviziat, nach welchem sie am 18.10.1515 ihr Gelübde ablegte. Damit wird sie, 16-jährig, zum frühestmöglichen Zeitpunkt Ordensschwester. Von nun an verlief ihr Leben in streng geregelten klösterlichen Bahnen.

Auf ungeklärte Weise gelangten um 1520 Luthers reformatorische Thesen, speziell das Klosterleben und den Zölibat betreffend, auch in das Kloster Marienthron. Es wird nun vermutet, dass Katharina bei Luther Rat suchte und dieser dann mit ihr gemeinsam die Flucht aus dem Kloster vorbereitete, da das Klosterleben ihr von Beginn an verhasst war: sie fühlte sich eingesperrt.
Im 15. und 16. Jahrhundert waren viele Frauen und Männer in Klöstern anzutreffen, von denen jedoch die meisten keinerlei Neigung zum geistlichen Leben verspürten; sie wurden seitens ihrer Eltern, Verwandten oder Vormünder zum Klosterleben gezwungen. Besonders Töchter des ärmeren Adels, wie Katharina, oder des Bürgertums wurden ins Kloster abgeschoben – es konnten so die damals üblichen, hohen Mitgiftforderungen vermieden werden.
Vor diesem Hintergrund entschlossen sich in der Osternacht 1523 (06./07.04.1523) zwölf Nonnen zur Flucht. Leonard Koppe, Ratsmann und Kaufmann aus Torgau, sowie zwei jüngere Verwandte schmuggelten sie auf einem Versorgungswagen, welcher mit Heringsfässern beladen war, aus dem Kloster.

Drei der Nonnen wurden von ihren Familien sofort wieder aufgenommen; jedoch Katharina und die anderen acht nicht, da im 16. Jahrhundert nach kirchlichem und weltlichem Recht auf das Brechen des Gelübdes die Todesstrafe stand. Bis auf Katharina heirateten diese später oder wurden bei ihren Verwandten doch wieder aufgenommen.

Katharina findet Aufnahme im Hause Cranachs des Älteren in Wittenberg. Sie entwickelt Zuneigung zu dem in Wittenberg studierenden Nürnberger Patriziersohn Hieronymus Baumgartner, der jedoch von seinen Eltern zurückbeordert wird als diese erfahren, dass Katharina eine „entlaufene Nonne‟ ist. Andere Bewerber dagegen lehnt sie ab. Im vertrauten Kreis soll sie daraufhin geäußert haben, dass sie Luther heiraten wolle, der aber zunächst gar nicht an ihr interessiert war. Am 13.06.1525 kommt es aber doch zur Verlobung und Trauung mit Luther; die Hochzeit wird am 27.06.1525 gefeiert.

Katharina Luther kümmert sich von nun an intensiv um den gemeinsamen Haushalt im ehemaligen Augustinerkloster, dem sogenannten Schwarzen Kloster. Sie lebten dort gemeinsam mit ihren Verwandten, Studenten, Gästen und Angestellten, wie es sich für einen Theologieprofessor damaliger Zeit gehörte. Katharina, gebildet und geschäftstüchtig, trug wesentlich zum Wohlstand der Familie bei. Neben dem großen Haushalt verwaltete sie ein Bauerngut, betreibt Viehzucht und pachtet dafür mehrere Grundstücke sowie einen Elbarm für die Fischzucht. Auch nutzt sie das auf dem Kloster liegende Braurecht sehr erfolgreich.
Im Laufe der 20-jährigen Ehe gebar sie ihrem Ehemann sechs Kinder. Katharina war für Luther aufgrund ihrer dominanten Persönlichkeit nicht nur eben die Ehefrau, sie war auch seine geistige Gefährtin, seine Beraterin. Deshalb nannte er sie nicht nur „mein Liebchen‟ oder „mein Morgenstern zu Wittenberg‟, sondern auch ihre Wesensart unterstreichend „mein Herr Käthe‟.

Am 06.01.1542 verfasste Luther ein für die damalige Zeit ungewöhnlich fortschrittliches Testament: er vermachte den ansehnlichen Familienbesitz seiner Frau, um sie im Falle seines Todes unabhängig zu stellen. Normalerweise stand einer Frau im 16. Jahrhundert nur etwas Hausrat zu, außerdem musste für sie ein Vormund bestellt werden.

Nach dem Tod Luthers am 18.02.1546 nützt ihr dies alles wenig: Dem Zeitgeist entsprechend wird das Testament angefochten, jedoch ein Machtwort des Kurfürsten Johann Friedrich I. von Sachsen sichert ihr zumindest wesentliche Teile der Erbschaft zu. Trotzdem gehen der Familie wichtige Einkünfte verloren. Der Schmalkaldische Krieg, vor dem Katharina mit ihren Kindern von 1546 bis 1547 nach Dessau und Magdeburg flieht, bewirkt ein Übriges. Nach Kriegsende verschuldet sie sich durch den Wiederaufbau ihrer Landwirtschaft und muss somit das Schwarze Kloster zu verkaufen.

1552 flieht Katharina von Bora erneut mit ihrer Tochter Margarete vor der Pest. Auf dem Weg nach Torgau wird sie bei einem Unfall verletzt; sie bricht sich einen Beckenknochen. Am 20.12.1552 stirbt sie an den Folgen dieses Unfalls. Sie wurde in der Torgauer Marienkirche beigesetzt.

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